Geschichtlicher Hintergrund

Kurzer Überblick über die deutsche Geschichte 1792 - 1851.

Der deutsche Herzog Otto ließ sich 862 von dem Papst als römischer Kaiser krönen. Dadurch gründete er Das Heilige Römische Reich - vom 15.Jh. mit der Hinzufügung "deutscher Nation" oder kurzum Das Deutsch-Römische Reich, das 1806 aufhörte.

1792 ist ein wichtiges Jahr in der deutschen Geschichte, denn hier fing der erste Koalitionskrieg an. Das revoluzionäre Frankreich wollte eine Konfrontation mit dem reaktionären Europa. Franz II wurde Kaiser im Deutsch-Römischen Reich.

1801 Der Friede von Lunéville, nach dem das deutsche Reich Gebiete des linken Rhein-Ufers an Frankreich abtreten musste. Die Fürsten, die dadurch Gebiete verloren, mussten entschädigt werden, indem ihnen Gebiete - unter Frankreichs Aufsicht - am rechten Rhein-Ufer angeboten wurden. Das führte zum

1803 Reichsdeputationshauptschluss in Rendsburg, hinter dem Napoleon steckte. Diesem Hauptschluss zufolge wurden die politischen und rechtlichen Grundlagen des alten Reiches zerstört. Fast alle geistlichen Herrschaften wurden säkularisiert und die meisten reichsstädte verloren ihre Selbständigkeit (sie wurden mediatisiert): Insgesamt 112 deutsche Staaten wurden aufgehoben. Die Gebiete fielen vornehmlich an Preußen, Bayern, Baden, Württemberg, Hessen-Darmstadt und Nassau. Bis auf Preußen, das sich anfangs neutral verhielt, beteiligten sich diese Staaten am dritten Koalitionskrieg auf französischer Seite.

1805 Dreikaiserschlacht von Austerlitz. Österreich verlor und wurde zum Frieden von Pressburg gezwungen.

1806 wurde der Rheinbund gebildet. Er bestand aus 16 süd- und westdeutschen Fürstentümern und stand unter Napoleons Schutz.

Bis 1812 gab es eigentlich eine Vierteilung Deutschlands:

  • Gebiete links des Rheins (gehörten zu Frankreich)
  • Der Rheinbund
  • Preußen
  • Österreich

In Deutschland unter napoleonischer Herrschaft gab es sowohl Bewunderung für Napoleon wie auch Gegnerschaft. Deutschland wurde von Frankreich beeinflusst, da z.B. rechtsstaatliche Prinzipien (Code Napoléon) eingeführt wurden. Preußen und Österreich nahmen an den meisten Koalitionskriegen gegen Frankreich teil.

In dieser Periode wurden in Preußen Reformen durch den leitenden Minister Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein durchgeführt und von Karl August Freiherr (1814 Fürst) von Hardenberg fortgesetzt. Beispiele für Reformen sind:

  • 1807: Aufhebung der persongebundenen Erbuntertänigkeit
  • 1810: Einführung der Gewerbefreiheit.

Diese Reformen sind Ausdruck für den aufgeklärten Absolutismus.

1813/1814 Die deutschen Befreiungskrige (Niederwerfung Napoleons). Kämpfe gegen die Franzosen; deutsche Truppen führten die Kriege, und diese stärkten die deutsche Nationalbewegung (siehe Burschenschaften)

1813 In der Völkerschalcht bei Leipzig wurden die französischen Truppen besiegt. Die Kriegsereignisse hatten zur Folge, dass der Rheinbund aufgelöst wurde.

1814 Napoleon musste aufgeben. Er dankte ab und verließ Frankreich. Der erste Pariser Frieden wurde unterzeichnet. Die deutsch-französische Grenze von 1792 wurde im großen Ganzen wiederhergestellt.

1815 Napoleon kehrte zurück und versuchte die Macht zurückzuerobern. Er verlor endgültig bei Waterloo in Belgien.

1814/1815 Der Wiener Kongress: Europäische Staatsoberhäupter und Regierungschefs trafen sich in Wien, um Deutschland und das europäische Staatensystem wiederherzustellen. Der Kongress wurde von dem starken konservativen österreichischen Politiker und Außenminister Fürst von Metternich geleitet. Der Kongress basierte auf folgende Prinzipien: Das Prinzip des Gleichgewichtes der europäischen Staaten, die von absolutistischen Fürsten regiert wurden, das Prinzip der Legitimität der führenden Dynastien, das Prinzip der Solidarität der Fürsten. Eine heilige Allianz zwischen den Fürsten in Europa und gegen liberales Gedankengut wurde geschaffen. Ein restauratives Europa wurde das Ergebnis des Kongresses, da die politische Ordnung vor der Französischen Revolution wiederhergestellt wurde. Den Fürsten sollte die Alleinherrschaft wieder überlassen werden. Man spricht von einer Reaktion, einer Restauration, einer Wiedergeburt des alten politischen Systems vor 1789.
Der Wiener Kongress regelte auch eine Neuordnung für Deutschland: Es wurde der Deutsche Bund gegründet. Dieser Bund bestand aus 39 deutschen Staaten, von denen Preußen und Österreich die zwei mächtigsten waren.

Der Vormärz
Die Periode zwischen dem Wiener Kongress und der Revolution im März 1848 nennt man den Vormärz. Viele liberale Kräfte vor allen die Studenten in der deutschen Gesellschaft waren über die Entwicklung sehr enttäuscht. Von den revolutionären Ideen in Frankreich beeinflusst hatten sie auf liberale Verfassungen gehofft und mussten jetzt einsehen, dass ein reaktionäres politischen System gebildet worden war.

Die liberalen und nationalen Revolutionäre um 1844 forderten ein einiges, einheitliches Deutschland, eine Konstitution unter der Führung Preußens, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit usw. kurz alles, was in den demokratischen Verfassungen nach 1848 festgelegt wurde. Der König von Preußen: Friedrich Wilhelm IV, von dem man eine entschlossene großdeutsche Politik und liberale Reformen erwartete, enttäuschte ganz Deutschland, als er 1840 die Regierung übernahm und einen romantischen Hof um sich versammelte. Die große Enttäuschung, die durch schöne freiheitliche Reden, die aber Versprechungen blieben, noch schwerer wurde, rief den großen Hass gegen Friedrich hervor. Vor den Befreiungskriegen 1813 – 15 wurde das Versprechen einer Konstitution für ganz Deutschland gegeben, die gebildete Jugend, besonders Studenten, nahm deshalb begeistert an den Kriegen gegen Napoleon teil. Um so größer war die Enttäuschung, als eine „Restauration“ folgte: die Wiederaufrichtung des Absolutismus in der Kirche in der Gestalt von vor 1789. Die Studenten schlossen sich deshalb zu „Burschenschaften“ zusammen, die vor einer liberal- nationalen Revolution schwärmten, ihre Mützen und Bänder waren schwarz-rot-gold, sie übten in den „Mensuren“ für den kommenden Kampf.

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